Montag, 13. Juli 2015

"Schleifen ist unser Leben"

Über mein Praktikum in der Tischlerei Hartmut Duisberg

Man könnte meinen, als Bald-Auszubildene hätte man nicht viel mehr zu tun, als still dem Meister über die Schulter zu schauen und möglichst nicht im weg zu stehen. Von wegen! Nicht in der Tischlerei Duisberg.

So ziemlich das Erste, das ich in der Tischlerei zur Aufgabe bekam, war gleichsam simpel und bezeichnend für das, was ich jetzt oft tue: Schleifen.

Quasi direkt am Anfang wurde mir ein Schleifer in die Hände gedrückt und ich durfte ein paar Treppenstufen glattschleifen, dann ölen, dann polieren (was schleifen von der Grundbewegung sehr nahe kommt), dann nochmal ölen. 


Alsbald wurde mir auch eine Stichsäge gegeben: "Säg das eben mal ab." Ich hatte so ein Ding noch nie vorher gehalten. Aber gut... Es war vielleicht nicht der schönste Schnitt der Welt, aber das Brett war durch und alle Finger noch dran. Sowohl meine, als auch die von Hartmut. 

Und so verflogen meine zwei Wochen in der Tischlerei recht schnell. Wir bauten eine Treppe ein, bei derer Montage ich eine "beschwerliche" Rolle spielte. Ich stand auf den Stufen, wenn sie angeschraubt wurden, damit sie nicht hochkamen und da blieben, wo sie hingehörten.
Ansonsten kamen mir häufig tragende Rollen zu. Werzeugkiste tragen, Schrauber holen, Dinge halten und zureichen. 

Das Praktikum war äußerst interaktiv. Eine Fensterbank anbringen, ein Gerüst aufbauen und auf besagtem Gerüst (zum ersten Mal in meinem Leben) herumklettern und eine Fassade bearbeiten; bei Wind und Wetter im Norddeutschen Frühling. Für Mimosen wäre das bestimmt nichts.
Auf jeden Fall wurde es nicht langweilig und in den zwei, nach Aussage des Meisters, durchaus anstrengenden Wochen, hatte ich mich wacker geschlagen.
 

Viel gelernt habe ich definitiv und freue mich auf den tatsächlichen Beginn meiner Ausbildung. Bis dahin arbeite ich in der Tischlerei und lasse von mir hören.


Karen Warnick

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen