Samstag, 19. Mai 2018

Aus alt mach neu

Hallo Allerseits!

In letzter Zeit waren wir auf verschiedenen, sehr interessanten Baustellen unterwegs.

Zum einen in einer Sehr hübschen alten Jugendstil-Villa, die saniert wird. Unsere Aufgabe hier war es, die Wandvertäfelung in einem alten Billiard-Zimmer auszubessern. Eine sehr spannende Arbeit, da man ja nicht jeden Tag mit hundert Jahre altem Holz in Kontakt kommt.

Außerdem haben wir in Lübeck viel zu tun. Ebenfalls in einem Altbau, der erneuert wird. Dort bauen wir zum einen neue Fenster und eine neue Haustür ein (Fotos folgen), zum anderen habe ich einen Lichtdurchlass im Treppenhaus gebaut und montiert.





Ach ja! Und dann war ja auch noch TSM... Also "Tischler und Schreiner Maschinensicherheitslehrgang". Davon gibt es drei Stück während der Ausbildung, jedes jahr einen. Dort wird, wie der Name schon sagt, der sichere Umgang mit den verschiedenen Maschinen, die wir so verwenden vermittelt. Zu diesem Zweck wird jedes mal ein Werkstück mit entsprechenden Schwierigkeiten gebaut, damit man auch komplizierte, schwierige Arbeitsgänge an den Maschinen richtig und sicher durchführen kann.
Dieses Mal haben wir einen "Küchenwagen" ohne Rollen gebaut. Mit einem Tablett, kleinem Schubkastenblock und Flaschenablage.

Keine Maschine? KeinProblem!
Jeder ein Gestell, alles in Leim
Das Endergebnis








 So weit so gut.

Karen Warnick




Aktuelles auf dem Weg zum Abschluss

Halli Hallo!

Es ist also passiert: Wir (meine Ausbildungs-Kollegen und ich) sind also allesamt zur Prüfung gemeldet und zugelassen. Wer hätte das gedacht?

Bei einigen hat der "Prüfungsstress" bereits eingesetzt, insgesamt ist die Lage aber noch entspannt.

Was bedeutet "zur Prüfung gemeldet und zugelassen"?

Tja, eigentlich nichts weiter, als
  •  dass die Handwerksinnung jetzt Bescheid weiß, was wir als Gesellenstück bauen wollen und damit einverstanden ist
  • dass wir alle unsere Maschinensicherheitslehrgänge (TSM 1-3) bestanden haben
  • dass alle ihren Papierkram rechtzeitig abgegeben haben
Was kommt als nächstes?

Bevor wir jetzt aber auch nur vom Gesellenbrief träumen können, haben wir noch einiges vor uns. Als nächstes stehen die schriftlichen Prüfungen an. Die finden Mitte Juni statt und fragen unser Fachwissen zum Holz- und Kuststoffverarbeitenden Handwerk und Wirtschaft und Politik (WiPo) ab.
Manch einer meine Mitschüler fragt sich, warum wir auch in WiPo geprüft werden, aber was muss, das muss. Wir können uns das ja nicht aussuchen.

Etwa eine Woche später gibt es dann eine praktische Prüfung. Da bekommen wir einen kleinen Haufen Holz, eine Bauzeichnung und acht Stunden Zeit vorgesetzt und es heißt: "Baue das auf der Zeichnung mit dem Holz, das wir dir gegeben haben, so gut du kannst."
Dabei handelt es sich um irgendein kleines Werkstück, ähnlich wie in unserer Zwischenprüfung.

Danach, Anfang Juli, sind die genauen Pläne für das Gesellenstück einzureichen.  Sie bilden die Bewertungsgrundlage für die Prüfungskommision. Wenn das Gesellenstück nicht wie geplant aussieht, hat man schlechte Karten.

Im August haben wir dann Zeit, das Gesellenstück zu bauen und nach der Abgabe gibt es noch ein Fachgespräch dazu.
"Warum sieht das so aus, wie es aussieht?"
"Wieso hat der Tisch fünf Beine?"
"Wäre Eiche nicht besser gewesen als Buche?"

Wenn meine Klassenkameraden und ich das alles also hinter uns gebracht haben, dann, dürfen wir uns vielleicht Tischler nennen.

Was ich als Gesellenstück bauen werde?

Ich baue einen Couchtisch. Die sind schön klein, man kann sie zur Not auch als Sideboard oder Anrichte benutzen, oder wenn es gar nicht geht, platzsparend verwahren.
Außerdem ist so ein kleines Möbelstück einfacher zu händeln, als eine drei Meter lange Schrankwand.

"Korpus mit Stäben an der Seite"
Die Grundidee ist folgende: Couchtische sind zierlich und transparent (oft mit Glas versehen). Wie erreicht man das mit Holz?
Da wir einige Bedingungen mit unserem Stück erfüllen müssen, wie ein bewegliches Teil oder mehr,
entstand das Konzept eines Korpusses, der auf einem Gestell sitzt. Anstatt aber wie bei einem Schrank komplett geschlossen zu sein, mit Seiten und Rückwand, sind die Seiten nur als Stäbe vorhanden. Auch das Gestell und die darin liegende Ablage sind klein und fein.
Durch die Stäbe ergibt sich die Möglichkeit mit dem Material zu spielen. Ich werde Hauptsächlich Eiche verwenden und alles, was "Stabartig" ist, wird Wenge. Eine Mischung aus Hell und Dunkel also.


 Das ist ein Probestück aus Whitewood, es kommen noch Schubkästen in den Korpus und wie erwähnt eine Ablage mittig in das Gestell.

Ja, das ist der Plan. hoffentlich verläuft alles so einfach, wie sich das hier beschreiben lässt.

Bis zum nächsten Blog,
Karen Warnick