Sonntag, 2. September 2018

Abschluss

Es ist geschafft

Am Mittwoch wurde mir, und allen Klassenkameraden, die an der Prüfung teilgenommen haben, das Bestehen unserer Prüfung verkündet. Keiner ist durchgefallen! *Yippie*

Aber vorher war noch ein Fachgespräch zu bewältigen. Allerding stellte sich das als keine große Sache heraus. 10% der Gesamtnote sind eben nicht sehr ausschlaggebend. Es wurde darüber gesprochen, wie man auf die Idee kam, dieses spezielle Gesellenstück zu bauen, wie einzelne Arbeitsabläufe gingen, wo es vielleicht Probleme gab.
Um 15 Uhr wurden wir dann erlöst. Wir haben bestanden und dürften uns als Gesellen/-innen betrachten.

Im Anschluss haben die meisten von uns die Gesellenstücke zur Austellung in das Hotel Tryp in Bad Oldesloe gebracht, wo am Freitag unsere Freisprechung stattgefunden hat.
Dort werden sie noch bis Mittwoch stehen.

Bei der Freisprechungsfeier haben wir dann auch endlich unsere Zeugnisse und Prüfungsnoten erhalten. Zusammen mit kleinen Anekdoten zu unserer Zeit in der Klasse - sehr humorvoll vorgetragen von Herrn Wodarz, der uns in diesen 3 Ausbildungsjahren begleitet hat.

Es stellt sich heraus: Ich darf wohl stolz auf mich sein, denn ich habe die Ausbildung mit dem zweitbesten Ergebnis der Abschlussklasse beendet.

Und das sind die Ergebnisse




Mein fertiges Gesellenstück mit Mappe (Erläuterungen und Zeichnungen)


Zeugnisse und Gesellenbrief
Gesellenstücke in Oldesloe (und Ich)
 




 Und hier noch einige BIlder der Werke meiner Klassenkameraden, die alle auch sehr zufrieden sind, ihre Prüfung bestanden zu haben.







 





Außerdem...

Die Innung vergibt eigentlich auch den Preis "Gute Form", nicht so dieses Jahr. Der Vertreter des Auschusses für diesen Preis hat erläutert, dass der Preis eben nur an Mitglieder der Innung  vergeben wird und keines der betreffenden die Kriterien erfülle. Unter anderem gehören dazu Materialmischung, ausgefallenes Design und Proportion.
Der Vertreter hob hervor, dass man mir diesen Preis gerne zugesprochen hätte. Leider sind wir kein Innungsbetrieb, daher geht das nicht.
Das hat mich, muss ich sagen, gleichermaßen gefreut, wie geärgert: Klar, hätte ich mich über den Preis gefreut und freue mich darüber, speziell erwähnt worden zu sein, aber ein bisschen unfair fühlt es sich eben schon an, nur weil man nicht in der Innung ist...

Tja, das war also meine Ausblidung... recht erfolgreich wie ich meine. Und jetzt mal sehen, wie es weiter geht.


Karen Warnick

Mittwoch, 15. August 2018

Fortschritt - Gesellenstück Teil 2

Stand 15.08. 

Nach sechs Werkstagen arbeit an dem Gesellenstück sind tatsächlich erste Fortschritte zu erkennen. Nach dem groben Zuschnitt und den ersten zaghaften Ausklinkungen habe ich die vergangenen Tage damit zugebracht, mein Zargengestell zusammenzubauen.

Und zu den Zargengestell gehört auch die Gräting, das Holzgitter. Dies herzustellen hat einige Zeit in Anspruch genommen, da ich in diesem Fall 35 einzelne Fräsungen zu machen hatte.

Die Einspannvorrichtung zum fräsen, mit Anschlag für gleiche Abstände

Und so sieht das Ganze dann aus.

Mittlerweile habe ich auch nicht nur die Zinkenstäbe, sondern auch die Schwalbenschwanz-Stäbe in die Tischplatten eingelassen. Außderdem habe ich auch die Schubkastenführung vorbereitet, was man auf den Bildern noch nicht sieht.


Und zusammengesetzt schaut es dann so aus




Samstag, 11. August 2018

Zielgerade - Gesellenstück Teil 1

Es ist so weit: Am 08.08. ist der Startschuss zum Bau des Gesellenstücks gefallen.

Gut geplant ist halb gebaut. Meine Zeichnungen.
Im Folgenden Halte ich also alle Leser auf dem Stand der Dinge.

Davor aber: Was baue ich?
Mein Gesellenstück soll ein Couchtisch werden. Mit einem Gestell mit schrägen Beinen und Gräting als ablage (Gräting= Holzgitter, oft auf Schiffen gefunen) und einem Korpus, der auf dem Gestell liegt. Der Korpus hat Stäbe statt Seiten und 3 Schubkästen, die man zu beiden Längsseiten des Tisches ausziehen kann.
Das mag jetzt alles sehr rätselhaft klingen, aber ich werde alle mit Bildern schildern


08.08.-10.08.
Diese Halbe Woche habe ich mein Holz zugeschnitten und quasi die "Grobarbeit" erledigt.
Außerdem habe ich schon  mit dem Bau meines "Korpus'" begonnen.
Die grobzugeschnittene Eiche, Hauptbestandteil des Stücks





Das "Layout" des Zargengestells







 Verleimte Platten, Ober- und Unterboden für den Korpus.
Stäbe für die Gräting (Wenge)
Seitenstäbe des Korpus, werden mit Zinken eingesetzt


Neue "Patienten"

SO, zurück aus der Sommerpause kommt hier ein neuer Blogpost:

Kurz bevor es in den Urlaub ging, hatten wir zwei fälle, die man nicht jeden Tag auf die Werkbank bekommt. 

Zum einen war da die Aufgabe einen Bus/Transporter mit einer neuen Bodenplatte auszustatten. Das erfordert die präzise Herstellung von Schablonen, denn eine 4m x 2,50m große Platte, will man nicht mehrfach in das Auto legen und wieder heraus nehmen, um noch was anzupassen. Tatsächlich geht das auch gar nicht, wenn die Platte liegt, liegt sie.

So sieht das dann aus:


Mit den Schablonen werden etliche Rundungen und Ausschnitte auf die Platte übertragen und ausgeschnitten.











Zum anderen hatten wir ein Gartentor "zur Behandlung da". Der klassische Fall: Der Maler ruft an:"Ich will hier was anmalen, aber da bröselt das Holz ein bisschen. Könnt ihr da was flicken?"
Tatsache ist, oft ist es schlimmer als es aussieht. In diesem fall mussten die Türblätter komplett auseinandergenommen und die Querhölzer ausgetauscht werden. Dazu waren dann stellen zu flicken.
 Zuerst darf man also die alten Farbschichten von den Schrauben kratzen, um die Bretter von den Türen zu nehmen.
2 Türblätter, mit 7 Brettern pro Seite, 4 Reihen Schrauben, je 2 nebeneinander. Das macht 224 Schrauben. Alle einzeln. Von Hand.
 Durch das Abnehmen der Bretter offenbart sich dann das ganze Ausmaß des Schadens.
 MIt den alten Stücken als Vorlage stellt man neue her und baut die Türen wieder zusammen.



Und dann werden die Türen grundiert und wieder an ihren Ursprungsort gebracht, wo der Maler dann seine Arbeit beenden kann.



Montag, 2. Juli 2018

Prüfungen und "Spielkram"

SO!  Prüfungen!!!


Sowohl die schriftliche, als auch die erste parktische Prüfung sind überstanden. Da ich in keine mündliche Nachprüfung muss, ist davon auszugehen, dass der schriftliche Teil bestanden ist und
 eventuelle Patzer aus der praktischen Prüfung lassen sich mit dem Gesellenstück ausgleichen.

Die schriftliche Prüfung bestand aus 3x90 Minuten Fachtheorie- und 1x60 Minuten Wirtschaft-und-Politik-Prüfungen.
Zur praktischen gab man uns morgens einen Haufen Holz, 8 Studnen Zeit und einen Bauplan. In diesem Fall wurde es, wenns gut lief, ein Klapptritt.
Dieser ganze Stress ist nun glücklicherweise überstanden.

Heute (02.07.) war dann nochmal wichtig, da  wir heute unsere Fertigungszeichnungen zum Gesellenstück abgeben mussten.
Ab jetzt kann nichts mehr geändert werden. Diese Zeichnung macht 10% der Note des Gesellenstücks aus.
Allein Zeugnisse gab es heute nicht. Die bekommen wir erst zur Freisprechung Ende August.

Abseits derSchule - in der Werkstatt

In der Werkstatt und auf der Baustelle habe ich mich derweil um - wie mein Chef es nennt Mädchenholz- gekümmert. Will sagen: Kleine, filigrane Werkstücke aus Holz, zum Beispiel eine Schubkastenunterteilung nach Kundenwunsch und Fächer für Schranktüren, in denen man Ölflaschen, Gewürzgläser ect. unterbringen kann.



 Aber Auch eher grobe Arbeit haben wir erledigt: Die Seniorenresidenz in Hoisdorf bedurfte nach einem Sturmschaden ein neues Geländer im Garten.
"Ein Platz an der Sonne" war hier das Arbeits-Motto. Sonnencreme = Pflicht.

Das schönste: Erstmal Löcher buddeln - ich liebe dieses "Arbeiten mit Holz"

Aber wenn das Endergebnis stimmt, gräbt man eben auch mal gerne.











Auch eine sehr schöne Arbeit hatten wir in Lübeck, wo wir in einem Altbau einige hübsche Fenster und eine Haustür eingebaut haben.








 Ja, so weit das Aktuelle. Jetzt heißt es noch durchhalten bis zum Urlaub und dann volle Power für's Gesellenstück.













Bis dahin, Karen Warnick

Samstag, 19. Mai 2018

Aus alt mach neu

Hallo Allerseits!

In letzter Zeit waren wir auf verschiedenen, sehr interessanten Baustellen unterwegs.

Zum einen in einer Sehr hübschen alten Jugendstil-Villa, die saniert wird. Unsere Aufgabe hier war es, die Wandvertäfelung in einem alten Billiard-Zimmer auszubessern. Eine sehr spannende Arbeit, da man ja nicht jeden Tag mit hundert Jahre altem Holz in Kontakt kommt.

Außerdem haben wir in Lübeck viel zu tun. Ebenfalls in einem Altbau, der erneuert wird. Dort bauen wir zum einen neue Fenster und eine neue Haustür ein (Fotos folgen), zum anderen habe ich einen Lichtdurchlass im Treppenhaus gebaut und montiert.





Ach ja! Und dann war ja auch noch TSM... Also "Tischler und Schreiner Maschinensicherheitslehrgang". Davon gibt es drei Stück während der Ausbildung, jedes jahr einen. Dort wird, wie der Name schon sagt, der sichere Umgang mit den verschiedenen Maschinen, die wir so verwenden vermittelt. Zu diesem Zweck wird jedes mal ein Werkstück mit entsprechenden Schwierigkeiten gebaut, damit man auch komplizierte, schwierige Arbeitsgänge an den Maschinen richtig und sicher durchführen kann.
Dieses Mal haben wir einen "Küchenwagen" ohne Rollen gebaut. Mit einem Tablett, kleinem Schubkastenblock und Flaschenablage.

Keine Maschine? KeinProblem!
Jeder ein Gestell, alles in Leim
Das Endergebnis








 So weit so gut.

Karen Warnick




Aktuelles auf dem Weg zum Abschluss

Halli Hallo!

Es ist also passiert: Wir (meine Ausbildungs-Kollegen und ich) sind also allesamt zur Prüfung gemeldet und zugelassen. Wer hätte das gedacht?

Bei einigen hat der "Prüfungsstress" bereits eingesetzt, insgesamt ist die Lage aber noch entspannt.

Was bedeutet "zur Prüfung gemeldet und zugelassen"?

Tja, eigentlich nichts weiter, als
  •  dass die Handwerksinnung jetzt Bescheid weiß, was wir als Gesellenstück bauen wollen und damit einverstanden ist
  • dass wir alle unsere Maschinensicherheitslehrgänge (TSM 1-3) bestanden haben
  • dass alle ihren Papierkram rechtzeitig abgegeben haben
Was kommt als nächstes?

Bevor wir jetzt aber auch nur vom Gesellenbrief träumen können, haben wir noch einiges vor uns. Als nächstes stehen die schriftlichen Prüfungen an. Die finden Mitte Juni statt und fragen unser Fachwissen zum Holz- und Kuststoffverarbeitenden Handwerk und Wirtschaft und Politik (WiPo) ab.
Manch einer meine Mitschüler fragt sich, warum wir auch in WiPo geprüft werden, aber was muss, das muss. Wir können uns das ja nicht aussuchen.

Etwa eine Woche später gibt es dann eine praktische Prüfung. Da bekommen wir einen kleinen Haufen Holz, eine Bauzeichnung und acht Stunden Zeit vorgesetzt und es heißt: "Baue das auf der Zeichnung mit dem Holz, das wir dir gegeben haben, so gut du kannst."
Dabei handelt es sich um irgendein kleines Werkstück, ähnlich wie in unserer Zwischenprüfung.

Danach, Anfang Juli, sind die genauen Pläne für das Gesellenstück einzureichen.  Sie bilden die Bewertungsgrundlage für die Prüfungskommision. Wenn das Gesellenstück nicht wie geplant aussieht, hat man schlechte Karten.

Im August haben wir dann Zeit, das Gesellenstück zu bauen und nach der Abgabe gibt es noch ein Fachgespräch dazu.
"Warum sieht das so aus, wie es aussieht?"
"Wieso hat der Tisch fünf Beine?"
"Wäre Eiche nicht besser gewesen als Buche?"

Wenn meine Klassenkameraden und ich das alles also hinter uns gebracht haben, dann, dürfen wir uns vielleicht Tischler nennen.

Was ich als Gesellenstück bauen werde?

Ich baue einen Couchtisch. Die sind schön klein, man kann sie zur Not auch als Sideboard oder Anrichte benutzen, oder wenn es gar nicht geht, platzsparend verwahren.
Außerdem ist so ein kleines Möbelstück einfacher zu händeln, als eine drei Meter lange Schrankwand.

"Korpus mit Stäben an der Seite"
Die Grundidee ist folgende: Couchtische sind zierlich und transparent (oft mit Glas versehen). Wie erreicht man das mit Holz?
Da wir einige Bedingungen mit unserem Stück erfüllen müssen, wie ein bewegliches Teil oder mehr,
entstand das Konzept eines Korpusses, der auf einem Gestell sitzt. Anstatt aber wie bei einem Schrank komplett geschlossen zu sein, mit Seiten und Rückwand, sind die Seiten nur als Stäbe vorhanden. Auch das Gestell und die darin liegende Ablage sind klein und fein.
Durch die Stäbe ergibt sich die Möglichkeit mit dem Material zu spielen. Ich werde Hauptsächlich Eiche verwenden und alles, was "Stabartig" ist, wird Wenge. Eine Mischung aus Hell und Dunkel also.


 Das ist ein Probestück aus Whitewood, es kommen noch Schubkästen in den Korpus und wie erwähnt eine Ablage mittig in das Gestell.

Ja, das ist der Plan. hoffentlich verläuft alles so einfach, wie sich das hier beschreiben lässt.

Bis zum nächsten Blog,
Karen Warnick