Sonntag, 1. Mai 2016

Alles eine Frage der Technik

Hallo alle miteinander!

Ja, es ist wieder eine Weile her, tut  mir auch Leid, aber die Kunst lässt sich nicht hetzen und so auch die Schule.
Gut Ding will weile haben und so dauert es seine Zeit, neue Fähigkeiten zu erlernen. Zwei davon möchte ich euch vorstellen. Beide sind sowohl für das aktuelle Projekt des praktischen Unterrichts, als auch für das Leben als Tischler wichtig.

1. Alles nach Plan

Baupläne zeichnen und lesen ist eine Sache, Baupläne richtig zeichnen und lesen eine ganz andere. Mit viel Geduld und hohem Radiergummi-Verbrauch wollen Ansichten, Projektionen und Schnitte erstellt werden.
Dafür braucht man vor allem ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Dazu kommen die verschiedenen Normen, die man einzuhalten hat.
  • Normschrift, die jeder lesen kann
  • korrektes Format, und richtig gefaltetes Blatt
  • normgerechte Linienstärken und arten (Durchgehende Linie, gestrichelte Linie - immer 4 mm Strich und 1 mm Platz,  Punkt-Strich-Linie, etc)
  • und vieles mehr
Und so kann das dann aussehen:

Zeichnung eines Beistelltisches von Hand
Bauplan für Werkzeugkiste
 Diese Zeichnung wurde von uns zu dem  Beistelltisch aus einem älteren Post als Übung gefertigt und zur Bewertung abgegeben.
Man würde kaum glauben, wie vieles daran falsch sein kann.
Und wenn es nur daran liegt, dass die Maßlinie nicht genau 8mm vom Objekt entfernt ist und 2mm über die Maßhilfslinien übersteht.







Dies wiederum ist eine Zeichnung vom Computer. Sie stellt den Bauplan für eine Werkzeugkiste  dar, die unser neuestes Projekt im Praxisunterricht ist.
Auch wenn sie auf den ersten Blick verwirrend wirken mag, so gehört sie noch zu den einfacheren Zeichnungen.
Klar: je komplizierter das Werkstück, desto komplizierter die Zeichnung.
Heutzutage machen einem Zeichenprogramme das leben leichter. Anstatt einen Fehler radieren zu müssen, und so ggf die Zeichnung zu verwischen oder das Blatt zu knicken, kann man mit einem einzigen Klick alles ungeschehen machen.
Aber bevor man laufen kann, muss man krabbeln können, daher gilt für uns erst einmal  von Hand zeichnen zu lernen und dann geht es an den PC.
Später für das Gesellenstück wird uns dann freigestellt, ob wie eine handangefertigte Zeichnung, oder eine vom Computer einreichen wollen.

2. Die Zinkenverbindung

Für die Werzeugkiste stehen Holzverbindungen als Eckverbindungen im Fokus. Die vermutlich stabilste und dekorativste davon ist die Zinkenverbindung -  um genau zu sein die Schwalbenschwanzverbindung.
Alleine die Zinken und Schwalben anzuzeichnen stellt für einige eine Wissenschaft für sich dar.

Außerdem muss man das angezeichnete sehr genau ausarbeiten.

Bevor wir also das gute Holz für die Kiste versauen, haben wir einige Übungsecken angefertigt.


  
So wird die Ecke verleimt

noch nicht wirklich dekorativ

Und das ist Versuch Nr.1...
Mit  Lücken, Ausrissen und nicht sonderlich stabil steht fest Übung macht den Meister.

Ich glaube niemand hat weniger als 3 Anläufe gebraucht, um eine annehmbare Ecke zur Bewertung hinzukriegen.
Aber irgendwann ging es dann doch. Wer das hinter sich hatte, durfte mit der Werkzeugkiste beginnen. Aber dazu im nächsten Artikel mehr...


Karen Warnick

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